Ich bin zur festen Überzeugung gelangt, dass ein wirklich würdiger Umgang mit Vorfällen wie #Halle, #Hanau oder #Volkmarsen in einer dermaßen politisierten Gesellschaft wie der hiesigen beinah unmöglich geworden ist. Nahezu jeder hat sich in seinem ideologischen Gebäude eingerichtet, ja geradezu verbarrikadiert, und ordnet solche Vorfälle passend zur eigenen ideologischen Ausrichtung ein.
Schlimm dabei ist nicht nur, dass man sich ideologisch oft dahingehend einrichtet, ganz unreflektiert ausschließlich die eigene Peergroup zu bevorteilen, sondern vor allem, dass dieser Vorteil anscheinend nur noch darin zu finden ist, sich und seine Peergroup möglichst exklusiv zu viktimisieren.
Unabhängige Sachlichkeit, wo sie noch vorhanden scheint, wird von diesen ideologischen und hoch emotionalen Milieus, die sich untereinander oft spinnefeind sind, ebenfalls nur anerkannt, wenn sie im Ergebnis wiederum die eigene ideologische Meinung bestätigt.
Diese Gesellschaft ist im Kern ihrer zahlreichen Peergroups egozentrisch totalitär und reflektierte Selbstkritik wird nicht mehr als fruchtbar, sondern als Schwächung der eigenen Interessen wahrgenommen.