Kurz gesagt: #Islam und #Aufklärung

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der große deutsche Geschichtsphilosoph und Kulturhistoriker Oswald Spengler (gest. 1936) in seinem opus magnum „Der Untergang des Abendlandes – Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte“ (1918) die Sendung des Gesandten Allahs – Allah segne ihn und schenke ihm Heil – („622“ n. chr. Zeitr.) in den geistesgeschichtlichen „Sommer“ der „arabischen Kultur seit Chr.“ einordnete.

Die darauf folgende geistesgeschichtliche Epoche des „Herbstes“ beginnt mit der Aufklärung. Hier verortet Spengler die arabisch-muslimische Kultur bereits etwa 200 Jahre später, und zwar parallel mit dem Auftreten der „Mutazilisten“ und des „Sufismus“, sowie der Gelehrten an-Nazzâm und Alkindi.

Die abendländische Aufklärung hingegen findet laut Spengler erst mit dem Auftreten von Locke (gest. 1704), Voltaire (gest. 1778) und Rousseau (gest. 1778) statt.

Letztendlich bedeutet dies, dass die muslimische Aufklärung bereits 200 Jahre nach der Sendung des „Religionsstifters“ ihren Beginn nahm, während die christlich-abendländische Aufklärung nach der Sendung ihres „Religionsstifters“ über 1700 Jahre dafür brauchte.

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

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