Stefan Zweig über die Monotonisierung der Welt

„Stärkster geistiger Eindruck von jeder Reise in den letzten Jahren […]: ein leises Grauen vor der Monotonisierung der Welt. Alles wird gleichförmiger in den äußeren Lebensformen, alles nivelliert sich auf ein einheitliches kulturelles Schema. Die individuellen Gebräuche der Völker schleifen sich ab, die Trachten werden uniform, die Sitten international. Immer mehr scheinen die Länder gleichsam ineinandergeschoben, die Menschen nach einem Schema tätig und lebendig, immer mehr Städte einander äußerlich ähnlich. […] nie war dieser Niedersturz in die Gleichförmigkeit der äußeren Lebensformen so rasch, launenhaft wie in den letzten Jahren. […] Es ist wahrscheinlich das brennendste, das entscheidenste Phänomen unserer Zeit.“

– Stefan Zweig (Zeiten und Schicksale. Aufsätze und Vorträge aus den Jahren 1902-1942)

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Über Nando-Dragan Nuruddin Augener

Nuruddin, Jahrgang 1989, machte 2010 sein Abitur und lebt in Hamburg. Studium der Erziehungswissenschaft und der Soziologie an der Universität Hamburg (2011-2014). Arbeitet zurzeit als Bürokaufmann. Muslim seit September 2016. Kontakt: nd.augener@web.de

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