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Fundstücke und Presse

Man muss es differenzierter betrachten

08.06.2010 / Islamische Zeitung

Interview: Prof. Rauf Ceylan zu der medialen Debatte um die Gewalttätigkeit muslimischer Jugendlicher

junge_muslime(iz) Seit einigen Tagen erregt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen unter Federführung von Prof. Christian Pfeiffer mediales Aufsehen. Aus der empirischen Studie "Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt", die bisher nur in einer Zusammenfassung vorliegt, wurde ein Teilergebnis aufgegriffen und hervorgehoben, wonach männliche Jugendliche aus muslimischen Familien, die sich selbst als "sehr religiös" bezeichnen, stärker zur Gewalttätigkeit neigten als alle anderen Gruppen von Jugendlichen, einschließlich der sich als christlich religiös einstufenden. So titelte etwa "Spiegel Online" reißerisch: "Jung, muslimisch, brutal". In verschiedenen Beiträgen zu dem Thema, unter anderem in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung", wurde dabei auch der Soziologe Prof. Rauf Ceylan von der Universität Osnabrück, der kürzlich ein Buch über Imame in Deutschland veröffentlicht hat, zu dem Thema zitiert. Wir befragten Prof. Ceylan noch einmal nach seiner genauen Position zu dem Thema, da die bisherigen Medienberichte doch Fragen offen ließen.

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Nach Washingtons Spielregeln

3. Juni 2010 / Knut Mellenthin

Polit-Spektakel in Kabul von Taliban-Angriff begleitet. Karsai bietet Aufständischen Amnestie und Exil an.

Nach mkarzai_obamaehrmaliger Verschiebung hat in Kabul am Mittwoch die sogenannte Friedens-Jirga begonnen. Kurz nach Beginn der Eröffnungsrede des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai schlugen in der Nähe des großen Zeltes, in dem sich zwischen 1300 und 1600 ausgewählte „Volksvertreter" versammelt hatten, drei Raketen ein. Karsai gab sich zunächst betont unbeeindruckt, verließ aber sofort nach Beendigung seiner Ansprache mit einem gepanzerten Konvoi die Versammlung. Später wurde bekannt gegeben, zwei in Burkas verhüllte Angreifer seien erschossen, ein drittter gefangen genommen worden.

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Im Schatten der Killerdrohnen

25.05.2010 / Von Sulaiman Wilms

Grauzonen: Der „Krieg gegen den Terror" fand längst seinen Einzug in die Populärkultur.

„‘Es gab eine Zeit', sagte Kate (...), ‘in der von Fürsten, die ihre Länder in den Krieg führten, erwartet wurde, dass sie ihr Leben in der Schlacht riskierten - du weißt schon: Durch das eigene Vorbild führen. Heute reisen sie in gepanzerten Autos mit bewaffneten Leibwächtern und machen ihr Glück dreitausend Meilen entfernt, während der Rest von uns mit den Folgen ihres Handeln zurückbleibt.'"
(Robert Harris, The Ghost)

drohne(iz). Wir leben im Schatten der Terrordrohnen. Der entgrenzte „Krieg gegen den Terror" hat nicht nur die internatio­nale Poli­tik und das Völkerrecht pervertiert, ­sondern auch auf vielen anderen Ebenen bis in unseren Alltag hinein seinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Israels dubiose Siebener-Gruppe


02.06.2010 / Von Oliver Eberhardt

Sondergremium traf Entscheidung zum Sturm auf den Schiffskonvoi

Je mehr Details über den israelischen Truppeneinsatz gegen einen Hilfskonvoi bekannt werden, desto deutlicher wird die Kritik der israelischen Medien. Denn zunehmend ist klar: Die Entscheidung über den Truppeneinsatz wurde außerhalb der üblichen Kanäle getroffen.

netanjahuDie Mitglieder der ebenso sagenumwobenen wie streng geheimen Eliteeinheit »Schajeteth 13« (Flotte 13) waren jahrzehntelang dafür bekannt, selbst mit den schwersten Situationen unter den widrigsten Umständen fertig zu werden. In der Nacht zum Montag scheiterten sie ausgerechnet an einem alltäglichen Umstand: einem Schiff voller Zivilisten, deren einzige Bewaffnung Knüppel und Küchenmesser waren. Am Ende der Nacht waren mindestens neun von ihnen tot, an die 60 zum Teil schwer verletzt.

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Krach um Kriegsgründe

Von Peter Preiß / 28.05.2010 / junge Welt / Titel / Seite 1

war_moneyDie Kriegsparteien im Bundestag sind sauer auf Bundespräsident Horst Köhler (CDU). Nicht, weil das Staatsoberhaupt die deutschen Soldaten in Afghanistan dreist anlügt (»Ihre Landsleute stehen Ihrem Einsatz alles andere als gleichgültig gegenüber. Sie haben Rückhalt und Unterstützung.«), sondern weil er der hiesigen Öffentlichkeit die Wahrheit über die eigentlichen Kriegsgründe näherbringt. Die Bundeswehr ist demnach am Hindukusch zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen und der Sicherung von Handelswegen. SPD und Grüne, die die Bundeswehr vor gut acht Jahren in den Krieg um Brunnen, Mädchenschulen und Demokratie in Afghanistan geschickt haben, sind außer sich. Und auch seinen Parteifreunden geht Köhlers offenherziger Realismus zu weit.

Horst Köhler hat mit seinem Interview »ein Tabuthema berührt«, urteilte Spiegel online am Donnerstag. »Die Verknüpfung des militärischen Engagements mit ökonomischen Interessen (...), das hat bislang noch kein Politiker von Rang und Namen öffentlich gewagt.« Der Nachrichtensender n-tv kommentierte: »Bundespräsident Köhler sagt offen, was andere gern verschleiern: Die Invasion in Afghanistan geschah vor dem Hintergrund ressourcenstrategischer Interessen.«

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