Artikel aus eigener Feder
Zusammenfassung: 12 Fragen eines "Kritikers" und mein Versuch ihrer Beantwortung
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- Published on Thursday, 11 August 2011 12:17
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von Yahya ibn Rainer
Am 19. Juli 2011 erschien auf dem Blog Politically Incorrect der Beitrag eines sogenannten "Islamkritikers" namens Eckhardt Kiwitt aus Freising. Unter dem Titel 12 Fragen an Muslime stellt er Fragen, die er gern von Muslimen beantwortet hätte. Nach einigen Bedenken entschloss ich mich am 20. Juli, also einen Tag darauf, seinen Fragekatalog in einer Beitragsreihe auf meinem Blog zu behandeln. Am 09. August endete diese Reihe mit der Beantwortung der 12. Frage.
Da die 12 Artikel auf der Startseite meines Blogs viel Platz einnehmen, habe ich mich entschlossen sie in einer Zusammenfassung zu verlinken und von der Startseite zu verbannen. Hier folgen also die 12 Versuche einer Antwort meinerseits auf die Fragen des Herrn Kiwitt.
2. Wie kommt es, dass alle Länder, in denen der Islam Staatsreligion ist, Diktaturen sind?
12. Ist der Islam „reformierbar" bzw. modernisierbar? Passt der Islam also ins 21. Jahrhundert?
Ich werde inschaAllah den Herrn Kiwitt über diese Abhandlung informieren und auch einen Link im Kommentarbereich von PI-News setzen. Jedoch werde ich im Anschluss daran den Kommentarbereich meines Blogs vorübergehend auf "Freischaltung durch Admin" umschalten müssen, da ich mit PImaten-Kommentaren bereits schlechte Erfahrungen machen musste.
12. Frage eines "Kritikers"
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- Published on Tuesday, 09 August 2011 05:58
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<< Zur 11. Frage des "Kritikers"
von Yahya ibn Rainer
Die letzte Frage, alhamdulillah. Ich bin überaus erleichtert diese Beitragsreihe hiermit beenden zu können. Es war das wohl umfangreichste und zeitraubendste Projekt, welches ich jemals hier auf al-adala.de begonnen und auch beendet habe. Drum möchte ich ohne große Umschweife auf die 12. Frage des "Kritikers" eingehen.
12. Ist der Islam „reformierbar" bzw. modernisierbar? Passt der Islam also ins 21. Jahrhundert?
Mein Versuch einer Antwort:
"Ja" bzw. nein und ja !!! Kurz und knackig. Zum besseren Verständnis aber folgende Erklärung.
Ist der Islam "reformierbar"?
"Ja" in Anführungszeichen, weil "reformierbar" auch in Anführungszeichen steht. Der Islam, also die Religion ansich, mit ihrer Botschaft und ihren Gesetzen, muss natürlich nicht reformiert werden. Sollten sich jedoch im Laufe der Zeit, nach dem Ableben des Gesandten Allahs -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- die Botschaft und die Gesetze geändert haben, dann ist er nicht nur "reformierbar", sondern muss unbedingt "reformiert" werden.
Der Grund, weshalb Herr Kiwitt den Begriff in Anführungszeichen schrieb, liegt wohl in seinem Wissen über die tatsächliche Bedeutung dieses Wortes. Denn die Begriffe "reformieren" und "modernisieren" beschreiben vollkommen verschiedene Vorgänge. Eine Modernisierung ändert den Ursprungszustand hin zu einem neuen Zustand. Eine Reform (lat. für re zurück; formatio Gestaltung: Wiederherstellung) stellt aber den Ursprungszustand wieder her.
Ganz sicher gab es schon immer Kräfte, die versuchten den Islam an seiner Botschaft und seinen Gesetzen zu ändern und freilich nannten einige von ihnen diesen Vorgang auch Modernisierung. Eben das Gleiche passierte zuvor auch mit dem Juden- und Christentum, und passiert auch heute noch. Diese sogenannten Modernisierungen verlangen dringlichst nach einer Reform, denn der Islam ist kein Wunschkonzert. Der Islam ist eine zeitlose Religion, denn der Schöpfer aller Dinge - auch der Zeit ansich - hat für uns diese Religion bestimmt.
Der Islam, samt seiner Botschaft und seinen Gesetzen, steht einer fortschrittlichen Lebensweise nicht entgegen, vielmehr ist er der einzige Weg, der raschen und schier grenzenlosen Entwicklung von Gesellschaft, Technik und Umwelt ihre Grenzen aufzuzeigen. Er bewahrt ein Maß an Ethik und Moral, in einer Zeit, wo alle Grenzen zu fallen scheinen. Er wahrt die Stellung der Frau, als Mutter und beschützenswertes Wesen und verpflichtet den Mann zur Verantwortung und Aufopferung für seine Familie. Der Islam wahrt die natürliche Scham des Menschen und bewahrt ihn vor dem Verfall in animalische Verhaltensweisen.
Wahrer Theismus - also Monotheismus - bindet den Menschen an Gesetze, macht ihn zu einem Nomokraten und fesselt die Bestie, die in jedem Ego eines Menschen schlummert. Im Gegensatz dazu befreit der Atheismus - die Ausgeburt der vermeintlichen Moderne - von jeglicher Verpflichtung und Gesetzestreue, sein Abkömmling ist der Nihilimus, die grenzenlose Ausschweifung und düstere Anarchie.
Wahrer Fortschritt aber benötigt Regeln und Gesetze, braucht Grenzen, damit er sich nicht gegen seinen Urheber und Nutzer richtet. Wer an einen allmächtigen Gott glaubt, der glaubt auch daran, dass dieser allmächtige Gott allwissend und unabhängig ist. Er wusste und weiß was am besten für Seine Schöpfung ist, und wenn Er uns Gesetze und Regeln auferlegt, dann in Seiner Allweisheit und für alle Zeiten und ohne jeglichen Bedarf einer Modernisierung.
10. Frage eines "Kritikers"
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- Published on Sunday, 07 August 2011 09:05
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<< Zur 9. Frage des "Kritikers"
von Yahya ibn Rainer
10. Was sind die Ursachen dafür, dass sich der Islam in den späten, also in den 19 endgültigen Suren des Korans aus medinesischer Zeit - „zufällig" parallel zur Vita des „Propheten" Mohammed - weg von einer Religion und hin zu einer Hass-, Gewalt- und Terrorideologie entwickelt hat? Siehe auch Hadith.
Mein Versuch einer Antwort:
Als erstes muss die Frage ein weiteres Mal von den gleichen Mythen befreit werden wie die 8. Frage. Die Chronologie des Qurans ist nicht in Suren aufteilbar und Es gibt keine endgültigen und unendgültigen Suren. Es gibt keine komplett abrogierten Suren, sondern lediglich einige abrogierte Ayat innerhalb einiger Suren. Der Quran ist in seiner Gesamtheit gültig und erfährt keinerlei Kürzung o.ä.. Die Abrogationen wirken sich lediglich auf die Usul-Wissenschaften aus (Usul ist der Plural von Asl und bedeutet soviel wie Wurzel bzw Quelle), verbleiben aber weiterhin im Quran und werden rezitiert.
Was die Entwicklung der Sira (Lebensgeschichte) des Gesandten Allahs -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- angeht, so ist aber vollkommen richtig, dass es am Beginn seiner Gesandtschaft eine bedeckte, heimliche Phase der Praxis und Einladung zum Islam unter den Götzendienern gab. Darauffolgend gab es eine Phase der offenen Praxis und Einladung zum Islam unter den Götzendienern und letzlich dann eine Phase der kriegerischen Auseinandersetzung mit den Götzendienern, die aber von den Götzendienern ausging, dass ist wichtig in diesem Zusammenhang. Die Götzendiener von Mekka haben die Muslime unterdrückt, beleidigt, gequält, gefoltert und getötet, ohne das sie sich gewehrt haben. Erst ab einem bestimmten Moment war es den Muslimen dann erlaubt sich zu wehren und ihrerseits Gewalt anzuwenden.
Der Quran -und das müßte eigentlich ein Jeder wissen der sich damit ernsthaft beschäftigt- ist ein Buch, welches Offenbarungen enthält die zu bestimmten Anlässen kamen. Jede Passage -mal sind es einzelne, mal mehrere Ayat und manchmal komplette Suren- wurde zu einem bestimmten Anlass herabgesandt. So erklärt sich, dass in der Zeit des Friedens Ayat offenbart wurden, die nicht von Kampf und Kriegsführung handeln und in der Zeit des kriegerischen Konfliktes eben auch Ayat die sich mit dem Kampf und der Kriegsführung beschäftigen ... und trotz alledem auch Ayat mit der Option des Friedens.
Die Sira des Gesandten Muhammad -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- ähnelt übrigens in ihrer Entwicklung sehr der Sira des Gesandten Moses -Allah schenke ihm Heil-. Will man dem Alten Testament der christlichen Bibel -also auch der Thora- glauben schenken, dann übertrifft seine Sira die Sira des Gesandten Muhammad -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- sogar bei weitem in ihrer Brutalität der Kriegsführung. Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, wenn ich sämtliche Eroberungs- und Vernichtungszüge von Moses -Allah und schenke ihm Heil- aus der Bibel hier auflisten würde, aber ich werde gern im Anhang dieses Beitrages eine PDF zum Runterladen anbieten, die den Titel "Blutbad in der Bibel" trägt. Dort findet man nicht nur die biblischen Kriegsverse aus den Büchern Moses, sondern auch Kriegsverse aus den Büchern der anderen Propheten, wie Josua, Samuel, Jeremia, Jesaja und Hosea. Zudem kann eventuell auch ein Blick in diesen Ausschnitt einer Doku recht interessant sein >>Moses (Musa) - Prophet und Schlachtherr<<.
Um aber bei der biblischen Sira des Gesandten Moses -Allah schenke ihm Heil- zu bleiben, werde ich nur ein Beispiel hier aufzeigen, und zwar aus dem 5. Buch Mose, Kapitel 20, Verse 13-18:
„Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwerts erschlagen. Nur die Frauen, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und alle Beute sollst du unter dir austeilen und sollst essen von der Beute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. So sollst du mit allen Städten tun, die sehr fern von dir liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören. Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, damit sie euch nicht lehren, all die Gräuel zu tun, die sie im Dienst ihrer Götter treiben, und ihr euch so versündigt an dem HERRN, eurem Gott."
Interessant ist hier auch der Bezug zur Kriegsbeute. Man erinnere sich an die 8. Frage des "Kritikers", in der er bemängelte, dass es im Quran eine Sure gibt die den Namen al-Anfal -die (Kriegs-)Beute- trägt und an einigen wenigen Stellen auch davon handelt. Diese Kriegsbeute findet sich zuhauf in der Bibel, auch wenn man darauf verzichtete eines der angeblichen Prophetenbücher danach zu benennen.
Der "Kritiker" benutzte ebenfalls die Schlagwörter Hass, Gewalt und Terror in seiner Frage, um den Islam damit ideologisch zu brandmarken. Wagen wir doch mal ein Experiment. Im Anhang an den Beitrag zur 8. Frage des "Kritikers" befindet sich ja eine deutsche Übersetzung der ungefähren Bedeutung des Qurans zum Runterladen. Einfach mal die PDF öffnen und Hass in die Suchspalte eingeben. Man wird verwundert feststellen, dass es dieses Wort im Quran in dieser Form garnicht gibt. In der Bibel ist das anders. Im Alten wie auch Neuen Testament ist Hass ein fester Bestandteil der Religion. Ich erwähnte diese Tatsache mal in einem etwas älteren Beitrag auf meinem Blog für Islamische Texte; ... bei Interesse einfach mal reinlesen: >>Das Lieben und das Hassen für Allah<<
So finden wir in den Psalmen, Kapitel 11, Vers 5 folgende Aussage:
Der Herr prüft Gerechte und Frevler; wer Gewalttat liebt, den hasst er aus tiefster Seele.
Und laut Lukas, Kapitel 14, Vers 26 soll Jesus -Allah schenke ihm Heil- gesagt haben:
So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
Über Terror und Gewalt brauchen wir wohl nicht mehr zu reden. Terror und Gewalt sind Bestandteile einer jeden Kriegsführung, und Kriege gibt es seit Anbeginn der Menschheit. Er ist vom Volke Israel und seinen Gesandten und Propheten ebenso ausgegangen, wie von anderen Völkern und Religionsgemeinschaften. Sogar in der modernen Kriegführung wird die Einschüchterung des Feindes (also das Terrorisieren) als taktisches Mittel genutzt, auch von den sogenannten westlichen Armeen. Wer also den Islam aufgrund seiner kriegerischen und gewaltsamen Inhalte als "Hass-, Gewalt- und Terrorideologie" bezeichnet, der muss das mit dem Judentum und Christentum ebenfalls tun.
11. Frage eines "Kritikers"
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- Published on Monday, 08 August 2011 08:56
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<< Zur 10. Frage des "Kritikers"
von Yahya ibn Rainer
Heute beschäftige ich mich mit der vorletzten Frage des "Kritikers". Ich bin sozusagen in froher Erwartung der Dinge, denen ich mich im Anschluss an diese ausführliche Reihe widmen kann. Es scheint sich bei PI-News noch nicht rumgesprochen zu haben, dass der Fragenkatalog des Herrn Kiwitt Gegenstand einer mehrteiligen Abhandlung geworden ist. Das ist aus meiner Sicht auch ganz gut, da die Erfahrung gezeigt hat, dass PImaten sich in ihren Kommentaren oft sehr unflätig und fäkalistisch ausdrücken, was bei einem Ansturm dieser Gattung wohl dazu führen müsste, dass ich für längere Zeit meinen Kommentarbereich auf "Freischaltung durch Admin" umschalte.
Aber natürlich werde ich nach Abschluss dieser Beitrags-Reihe den Herrn Kiwitt kontaktieren und einen Link in der Kommentarleiste bei PI-News setzen, denn für meine -wohl mehrheitlich muslimische- Mitleserschaft ist diese Abhandlung wohl eher mittelmäßig interessant und wenig lehrreich, aber für Nichtmuslime erhoffe ich mir da schon eine gewisse Wissenszunahme und einen Nutzen - inschaAllah -.
Dann also auf zur 11. Frage des "Kritikers":
11. Warum dürfen muslimische Männer durchaus eine Nicht-Muslimin heiraten, Muslimas jedoch keine nicht-muslimischen Männer?
Mein Versuch einer Antwort:
Ich muss als erstes die Frage konkretisieren, denn ein muslimischer Mann darf nicht irgendeine Nichtmuslimin heiraten. Es gibt folgende Bedingungen, damit diese Ehe Gültigkeit erlangt und somit erlaubt ist.
1. Die Nichtmuslimin muss entweder eine Christin oder eine Jüdin sein.
Die Heirat von Nichtmusliminnen anderer Konfessionen ist dem muslimischen Mann verboten.
2. Die Frau von den Leuten der Schrift muss keusch sein.
Also nicht die Form von Frauen, die wir zumeist hier in Deutschland antreffen, die sich z.B. betrinken, sexy anziehen, in die Disco gehen, wechselnde Geschlechtspartner haben/hatten usw.
3. Der Wali der Frau muss seine Zustimmung für diese Heirat geben und es müssen die rechtlichen Bedingungen einer islamischen Eheschliessung eingehalten werden.
Der Wali ist normalerweise der Vater. Sollte dieser bereits verstorben sein, unzurechnungsfähig oder nicht auffindbar, dann ist es der volljährige Bruder oder ein eingesetzter Wali. Die Bedingungen einer islamischen Eheschliessung sind vielfältig. U.a. gehört dazu die Mahr (Brautgabe), der Ehevertrag und die 2 Zeugen bzw die öffentliche Bekanntmachung.
4. Der Ort, an dem die Heirat stattfinden soll, muss unter der Herrschaft der Muslime stehen (und diese Bedingung ist die wichtigste).
Für diejenigen die sich näher damit beschäftigen möchten, gibt es hier>> ein Rechtsurteil zu diesem Thema.
Die Frage nach dem Warum? stellt sich häufig für wahre Gläubige garnicht. Sie erkennen es als eine göttliche Weisheit an und glauben fest daran, dass es nur zum Vorteil des Menschen gereichen kann. Ähnlich der obigen, sind auch andere Fragen bezüglich des Islams und des Judentums gestrickt. Warum erben Frauen weniger oder garnichts? Warum zählt die Zeugenaussage einer Frau weniger oder garnicht? Warum essen Muslime und Juden kein Schweinefleisch?
All diese Fragen stellen sich für wahrhaftig praktizierende Muslime und Juden nicht. Ich habe vor einiger Zeit mal eine schöne Antwort eines Juden gelesen, die er auf die Frage "Warum essen Juden kein Schweinefleisch?" gab:
"Der juedische Glauben besteht in erster Linie darin , dass die Tora(-Bibel) ein g-ttliches Buch ist , welches durch seinen Boten(-Moses) an die Menschheit gegeben wurde . In diesem Buch offenbart uns G-tt , was wir tun duerfen , und was nicht . Da diese Gebote g-ttlichen Ursprungs sind , ist es toericht , nach dem Sinn zu Fragen . Wir haben diese Gesetze zu erfuellen , weil G-tt es so will , und das ist der einzige Grund ! Und eines dieser Gesetze ist z.B. das erwaehnte Verbot fuer Schweinefleisch , ... . Allerdings steht es uns frei , zu versuchen , den Willen G-ttes zu verstehen . Aber , wie auch immer wir dies erklaeren wollen , hat dies keinen Einfluss auf die volle immerwaehrende verpflichtende Gesetzeskraft aller Gebote ."
(http://www.gutefrage.net/frage/warum-essen-juden-kein-schweinefleisch)
Ich finde er hat das sehr schön ausgedrückt. Sicherlich gibt es immer auch Leute, die versuchen die Gesetze und Regeln unserer Religionen zu deuten und zu ergründen, aber egal was dem beschränkten kleinen Gehirn eines Menschen auch dabei entfleucht - wie z.B. die "der-fehlende-Kühlschrank-im frühen-Orient-These" bezügl. dem Schweinefleischverbot -, es hat keinen Einfluss auf die Gesetzgebung.
Sicherlich gibt es, besonders heutzutage, Menschen die diese Regeln und Gesetze als ungerecht und gar verabscheuungswürdig empfinden. Diese Personen können sich diesen Gesetzen entziehen, indem sie diese Religionen nicht annehmen oder verlassen. Aber der Trend zeigt, dass immer mehr Menschen die Weisheit hinter den Gesetzen erkennen und auch in der Botschaft, die noch über diesen Gesetzen steht, nämlich, "dass es nur einen Schöpfer, Lenker, Herrscher, Richter und Allgerechten gibt, der es verdient hat angebetet zu werden und dem zu gehorchen ein Geschenk ist und keine Bürde, und das allein Seine Gesandten und Propheten die Berechtigung hatten Seine Regeln und Gesetze zu empfangen und zu verbreiten. Unter ihnen der Letzte, dass Siegel aller Propheten und Gesandten, Muhammad -Allah segne ihn und schenke ihm Heil-".
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass auch im Judentum sogenannte Mischehen verboten sind. Hier gilt es in der Regel für Männer und Frauen aus anderen Völkern und Religionsgemeinschaften. Im Wörterbuch des Jüdischen Rechts findet sich allerdings ein kleiner Einschub der belegt, dass es in Ausnahmen wohl erlaubt war, unter bestimmten Bedingungen, nichtjüdische Frauen zu heiraten:
Andererseits aber werden mehrfach auch Mischehen erwähnt, die keinen Anstoß erregten: Josef heiratet die Tochter eines ägypt. Priesters (Gen. 41, 45), Moses die Tochter des midjanitischen Priesters Jetro (Ex. 2, 21). Auch aus den Vorschriften über die Behandlung der Kriegsgefangenen (Deut. 21, 11) scheint hervorzugehen, daß die Ehe mit fremden Frauen gestattet war, jedoch hatte dem Abschluß der Ehe ein Wechsel des Religionsbekenntnisses vorauszugehen, wie dies auch aus Rut 1, 16 ("dein Gott sei mein Gott") entnommen werden kann (Maimonides, Hilchot melachim 8, 5ff.; Issure bia 13, 14ff.).
(http://www.juedisches-recht.de/lex_fam_mischehe.php)
Wer das ganze Kapitel Mischehe im Wörterbuch des Jüdischen Rechts lesen möchte, dem sei folgende Seite empfohlen >>http://www.juedisches-recht.de/lex_fam_mischehe.php<<
Und da Herr Kiwitt ja seinen Fragekatalog beim proisraelischen PI-Blog publizierte, ist wohl auch folgender Auszug aus dem Wikipedia-Artikel zum Thema Interreligiöse Ehe recht aufschlussreich:
Nach dem jüdischen Gesetz ist eine Eheschließung zwischen Juden und Nichtjuden nicht möglich. Die fehlende Trennung von Religion und Staat führt in Israel dazu, dass in diesem Staat keine Zivilehe vorgesehen ist. Somit können Israelis - sowohl Juden als auch Nichtjuden - ihren Ehepartner im Falle einer anderen Religionszugehörigkeit nicht in Israel heiraten.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Interreligi%C3%B6se_Ehe#Judentum)
9. Frage eines "Kritikers"
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- Published on Saturday, 06 August 2011 11:01
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<< Zur 8. Frage des "Kritikers"
von Yahya ibn Rainer
9. Gibt es im Koran einen Text, der mit der Bergpredigt Jesu' im Neuen Testament, also einem der späten, der endgültigen Texte der Bibel, verglichen werden könnte? Frage ich als Atheist.
Mein Versuch einer Antwort:
Was die Bibel - und im speziellen das Neue Testament - angeht, so müssen wir eine Tatsache dringend festhalten. Die 4 Bücher, die Matthäus, Markus, Lukas und Johannes genannt und als Evangelien bezeichnet werden, sind keine vom allmächtigen Gott herabgesandte und offenbarte Worte, sondern es sind überlieferte Worte der Lebensgeschichte Jesu. Die ersten 4 Verse des sogenannten Lukas-Evangeliums geben eindeutig Aufschluss über diese Tatsache:
1 Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. 2 Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. 3 Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. 4 So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
(Lukas, 1. Kapitel, Verse 1-4)
Jetzt, wo ich weiß das der "Kritiker" garkein Christ ist, muss ich auch gnädiger mit dieser seinen Unwissenheit bezüglich der christlichen Bibel umgehen. Wir Muslime haben eine spezielle Wissenschaft, die sich ausschließlich damit beschäftigt die Authentzität von Überlieferungen zu überprüfen. Die Gelehrten machen das anhand der Überlieferungskette. Diese Kette muss direkt beim Gesandten Allahs -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- beginnen und ohne jegliche Unterbrechung zu demjenigen überliefert werden, der sie schriftlich festhält und verbreitet. Jede Person in dieser Überlieferungskette muss die Überlieferung persönlich von der vorherigen Person gehört haben, muss namentlich bekannt sein und einen guten Ruf als Muslim haben. Personen von denen Lügen bekannt waren (auch wenn nur wenige) oder die durch Krankheit bzw Unachtsamkeit für ihre Vergesslichkeit bekannt waren, machten die Überlieferungskette schwach, was dazu führte, dass diese Überlieferung nicht Einfluss auf Urteile in der Glaubens- und Rechtslehre fanden. Gleiches galt auch für Überlieferungen, in denen es Lücken gab.
Das Neue Testament, und hier im speziellen die 4 sogenannten Evangelien, erfüllen nach islamischen Maßstäben nicht die Voraussetzungen für authentische und gute Überlieferungen. Trotz alledem werde ich natürlich auf die Frage eingehen und eine (in diesem Falle) authentische islamische Entsprechung der Bergpredigt Jesu präsentieren.
Für die Leser dieses Blogs werde ich im Anhang dieses Eintrags einige Dokumente zum Runterladen anbieten. Ich werde zwei Versionen der sogenannten Bergpredigt Jesu -Allah schenke ihm Heil- bereitstellen und inschaAllah eine Version der Abschiedspredigt des Gesandten Allahs, Muhammad -Allah segne ihn und schenke ihm Heil-. Die zwei Versionen der Bergpredigt unterscheiden sich aufgrund der verschiedenen Bibelausgaben. Die eine Version werde ich aus der evangelischen Luther-Bibel (1984er Revision) entnehmen und die andere aus der katholisch dominierten Einheitsübersetzung. Bei der Abschiedspredigt werde ich mich an einer gängigen Übersetzung bedienen, die unter den Muslimen in Deutschland verbreitet ist.
Im Gegensatz zur Bergpredigt, wurde die Abschiedspredigt vom Gesandten Allahs -Allah segne ihn und schenke ihm Heil- zum Ende der Gesandtschaft gehalten. Die Bergpredigt jedoch bildet laut Matthäus-Evangelium den Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu -Allah schenke ihm Heil-. Ich bin zugegebenerweise ein großer Bewunderer der Bergpredigt. Auch wenn ihre Authentzität für mich als Muslim nicht erwiesen ist, so hat sie doch viel Wahrheit inne und zeigt zudem auf, dass sich das heutige Christentum in einem großen Irrtum befindet. Ich glaube nicht, dass sich der "Kritiker" die Bergpredigt jemals richtig zu Gemüte geführt hat. Für einen Muslim jedoch wird sich Vieles in dieser Bergpredigt sehr gewohnt anhören.
Sehr eindrucksvoll ist seine Bestätigung der Scharia, des göttlichen Gesetzes der Thora, also nach christlichem Verständnis des Gesetzes des Alten Testamentes. Hier ein Auszug aus der Bergpredigt (Einheitsübersetzung):
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
(Matthäus, Kapitel 5, Verse 17-20)
Wenn der "Kritiker" nun aber eine Art Predigt im Quran erwartet hat, dann muss ich ihn enttäuschen. Der gesamte Quran enthält nicht ein einziges Wort eines Menschen. Das Neue Testament der heutigen Bibel besteht jedoch ausschließlich aus Ahadith (Überlieferungen), die von Menschen verfasst und zusammengetragen wurden. Sicherlich findet man vieles von dem, was Jesus -Allah schenke ihm Heil- in der Bergpredigt sagt auch im Quran und in der Sunnah, aber man kann auf keinen Fall den Quran in seiner Form und Sprache mit den gesammelten Büchern des Neuen Testamentes vergleichen.
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