„Anstatt Recht als etwas Bestehendes (und zu Entdeckendes) zu begreifen, wird es zunehmend als von der Regierung gemachtes Gesetz (Gesetzgebung) betrachtet. Entsprechend wird nicht nur die rechtliche Unsicherheit zunehmen, sondern als Reaktion hierauf wird die gesellschaftliche Zeitpräferenzrate (d.h., Menschen werden im allgemeinen mehr gegenwartsorientiert und haben einen immer kürzer werdenden Planungshorizont).
Auch wird moralischer Relativismus gefördert werden. Denn wenn es so etwas wie ein höchstes Recht nicht gibt, dann kann es auch so etwas wie ein absolutes Unrecht nicht geben. Was heute Recht ist, kann tatsächlich morgen Unrecht sein und umgekehrt. Ansteigende Zeitpräferenz, kombiniert mit moralischem Relativismus, ist der perfekte Nährboden für Kriminelle und Kriminalität – eine Tendenz, die besonders in den Großstädten offensichtlich ist.“
(Hans-Hermann Hoppe, Demokratie – Der Gott, der keiner ist, Seite 349)