Buchauszug: Erik von Kühnelt-Leddihn – Soziale Gerechtigkeit

„Für Sünden wird im Jenseits gebüßt, für Dummheiten aber gleich hier auf Erden. Das zeigte sich in den Lehren von Karl Marx, der den Materialismus zur Grundlage seiner Philosophie gemacht hatte, und mit dem Materialismus sehr willkürlich den Begriff der „sozialen Gerechtigkeit“, der dann mit der Demokratie kombiniert, zur wirtschaftlichen Gleichheit führen sollte. Da aber die Natur keine Gleichheiten kennt, haben diese „von oben her“, also vom Staat, geschafft zu werden. Zu diesem Zweck aber müssen neidmotivierte Massen oder Verschwörergruppen den Staat zuerst einmal erobern. Dann kann dieser die Gleichheit verordnen und zu großem Teil auch mit Gewaltmaßnahmen verwirklichen.

Der Neid aber ist nun nicht nur eine der häßlichsten, sondern auch eine der dynamischsten Leidenschaften. Er quält den Neider und den Beneideten gleichermaßen.Wir müssen uns da vor Augen halten, daß im Namen der „sozialen Gerechtigkeit“ – mit allen ihren Facetten in diesem Jahrhundert weit über hundert Millionen Menschen in Revolutionen, Ausrottungsmanüvern und Genoziden als auch in Kriegen zwischen Nationen zugrunde gegangen sind. Dazu zählen wir auch die Massenmorde nicht nur der internationalen, sondern auch der nationalen Sozialisten, denn – Hand aufs Herz! – wer wäre schon „Antisemit“ geworden, wenn die Juden ein dummes, armes, ehrgeizloses und untalentiertes Volk wären. Für Goebbels war der Nationalsozialist ein Antisemit, gerade weil er auch ein Antikapitalist war!“

(Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn, Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees, Seite 25-26)

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

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