Die „Weihnachtsgeschichte“ im Koran

Im Koran gibt es ein Kapitel (Sure) mit dem schönen Namen Mariyam (Maria). Es ist die 19. Sure des Buches der Muslime und sie ist benannt nach der ehrenwerten Mutter des Messias, also Jesus – Allah segne ihn und schenke ihm Heil –.

In dieser Sure kann man die Geschichte seiner jungfräulichen Geburt lesen, und zwar so, wie wir Muslime an sie glauben. Der folgende Auszug (Verse 16-40) stammt aus der ungefähren Bedeutung des Korans in deutscher Sprache nach der Übersetzung Abu-r-Rida Muhammad Ibn Ahmad Ibn Rassoul (leicht redigiert).

Und erwähne im Buch (die Jungfrau) Maria. Als sie sich von ihrer Familie gen Osten an einen (einsamen) Ort zurückzog und sich vor ihr abschirmte, da sandten Wir Unseren Engel Gabriel zu ihr, und er erschien ihr in der Gestalt eines vollkommenen Menschen; und sie sagte: ”Ich nehme meine Zuflucht vor dir beim Allerbarmer, (lass ab von mir) wenn du Gottesfurcht hast.”

Und er [der Engel] sprach: ”Ich bin der Bote deines Herrn. (Er hat mich zu dir geschickt) auf dass ich dir einen reinen Sohn beschere.”

Sie sagte: ”Wie soll mir ein Sohn (geschenkt) werden, wo mich doch kein Mann (je) berührt hat und ich auch keine Dirne bin?”

Er sprach: ”So ist es; dein Herr aber spricht: «Es ist Mir ein leichtes, und Wir machen ihn [Jesus] zu einem Zeichen für die Menschen und (zu einem Zeichen) Unserer Barmherzigkeit, und dies ist eine beschlossene Sache.»”

Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme. Sie sagte: ”O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!”

Da rief er [Jesus] ihr von unten her zu: ”Sei nicht traurig. Dein Herr hat dir ein Bächlein fließen lassen; und schüttele den Stamm der Palme in deine Richtung, und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. So iss und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: «Ich habe dem Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem Menschen reden.»”

Dann brachte sie ihn auf dem Arm zu den Ihren. Sie sagten: ”O Maria, du hast etwas Unerhörtes getan. O Schwester Aarons, dein Vater war kein Bösewicht, und deine Mutter war keine Dirne.”

Da zeigte sie auf ihn [Jesus]. Und sie sagten: ”Wie sollen wir zu einem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?”

Er [Jesus] sprach: ”Ich bin ein Diener Allahs; Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht. Und Er gab mir Seinen Segen, wo ich auch sein möge, und Er befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe; und ehrerbietig gegen meine Mutter (zu sein); Er hat mich nicht gewalttätig und unselig gemacht. Und Friede war über mir an dem Tage, als ich geboren wurde, und (Friede wird über mir sein) an dem Tage, wenn ich sterben werde, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben erweckt werde.”

Dies ist Jesus, der Sohn der Maria – (dies ist) eine Aussage der Wahrheit, über die sie uneins sind.

Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas beschließt, so spricht Er nur: ”Sei!” und es ist.

”Wahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr. So dient Ihm! Das ist ein gerader Weg.”

Doch die Parteien wurden uneinig untereinander; wehe darum denen, die ungläubig sind; sie werden einen großen Tag erleben. Wie gut wird ihr Hören und Sehen an dem Tage sein, wo sie zu Uns kommen werden! Heute aber befinden sich die Frevler in offenbarem Irrtum.

Und warne sie vor dem Tag der Verbitterung, wenn alles entschieden werden wird, während sie (jetzt) noch in Sorglosigkeit leben und immer noch nicht glauben. Wir sind es, Die die Erde, und alle, die auf ihr sind, erben werden, und zu Uns werden sie zurückgebracht.

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

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