Die allgemeine Ungleichheit der Menschen als Segen für Arbeit, Wert und Handel

von Yahya ibn Rainer

Ich hatte schon eine riesige Einleitung zu diesem Beitrag geschrieben, weil ich vermutete, dass die Wichtigkeit des Themas nach einer ausführlichen Darlegung verlangt. Letztendlich jedoch war dieses Textkonvolut auch mir zu aufgeblasen und ich trug die Befürchtung in mir, mit einer solch umfassenden Erläuterung den Leser eher abzuschrecken, als ihn zu gewinnen. Also versuche ich mich sehr kurz zu fassen …

Leider fand in den letzten Jahrzehnten ein schädlicher politischer und gesellschaftlicher Grundsatz in den westlichen Zivilisationen Verbreitung und dieser Grundsatz lautet GLEICHHEIT. Im 18. Jahrhundert war er bereits ein Teil der Losung der Französischen Revolution, später wurde er von nationalistischen, sozialistischen und faschistischen Ideologien aufgegriffen, im Streben nach einen Kollektiv von Gleichen unter Gleichen. Und heute, im Zeitalter des „liberalen“ Tugendstaates, findet er eine politische Implementierung wie niemals zuvor.

Angefangen hat es mit der Gleichsetzung von arm und reich, von Wissenden und Unwissenden, bis hin zur Gleichsetzung von Mann und Frau. Auch die Unterschiedlichkeit der Völker, ihrer Vorzüge und Mängel, wurde mit dem Rassismusvorwurf tabuisiert. Seinen momentanen Gipfel feiert der Gleichheitswahn in der Gendertheorie, nach der alle Menschen von Geburt an gleich und „geschlechtslos“ sind und erst durch ihr familiäres Umfeld in ein Geschlecht gezwungen werden, wobei das „äußerliche Geschlecht“ völlig nebensächlich zu sein scheint.

All dies sind Phänomene eines Gleichheitswahns, der nicht nur absurd wirkt, sondern auch schwerwiegende gesellschaftliche und ökonomische Folgen haben kann, denn das, was unsere Gesellschaften und Zivilisationen bis heute angetrieben und ermöglicht hat, ist in Wirklichkeit die allgemeine UNGLEICHHEIT der Menschen. Besonders die Effizienz der menschlichen Arbeitsteilung basiert auf der Ungleichheit von Talenten und Stärken bei uns Menschen, und auch die unterschiedlichen Bedürfnisse haben einen Sinn und ermöglichen einen breit aufgestellten Handel.

Der Grund, weshalb ich diesen Beitrag verfasse, ist ein Text des frühen muslimischen Literaten ʿAmr ibn Bahr al-Jahiz (159-255 n. H.), der wunderbar auf dieses Thema eingeht und auch die gesellschaftliche und vor allem ökonomische Wichtigkeit dabei erwähnt.

Bevor ich jedoch den Auszug von al-Jahiz hier einfüge, möchte ich den geneigten Leser darum bitten, zuvor den Text eines deutschen Professors zum hiesigen Gegenstand zu lesen. Prof. Dr. Jörg Guido Hülsmann ist Ökonom und Universitätsprofessor. Er lehrt derzeit an der Fakultät für Recht, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Angers. Von ihm stammt der kurze Beitrag „Vom Nutzen der Ungleichheit der Menschen“ im Magazin eigentümlich frei. (Bitte anklicken und lesen)

Und hier – zum direkten Vergleich – der Auszug aus dem Text des ʿAmr ibn Bahr al-Jahiz, der vor weit über 1000 Jahren verfasst wurde:

«Alles hat seinen Platz in der Welt

Wisse, dass Allah die Veranlagung der Menschen verschieden gemacht hat, um zwischen ihnen alles in Einklang zu bringen, Er aber bei ihnen keine Harmonie herstellen wollte bezüglich der Dinge, die ihrem Interesse entgegenstehen. Wenn die Menschen nicht aus verschiedenen Gründen Allah unterworfen wären und zu den gleichen Dingen gezwungen würden, dann wäre es möglich, dass sie alle die Herrschaft und die Politik wählen würden, wobei das Leben zugrunde und das öffentliche Wohl zunichte werden würde und nur Untergang und Verderben übrigbliebe.

Wenn sie nicht aus verschiedenen Gründen unterworfen und durch mancherlei Ursachen gebunden wären, würden sie alle den Beruf des Baders, Tierarztes, Fleischers und Gerbers verschmähen. Aber jede Klasse von Menschen malt die Lage, in der sie sich befindet, in den schönsten Farben, was ihr dazu verhilft, sie leicht zu ertragen. So sagt ein Weber, wenn er bei einem Berufsgenossen Unfähigkeit, Ungeschick oder eine Dummheit bemerkt, zu ihm: «Du Bader!», während der Bader, wenn er bei seinem Kollegen eine Ungeschicklichkeit sieht, zu ihm sagt: «Du Weber!»

Daher können sich diese Menschen nicht entschließen, ihre Söhne anderen Handwerken als dem Beruf des Webers, Baders, Tierarztes oder Fleischers zuzuführen. Wenn Allah nicht die Verschiedenheit zu einem Grund für Harmonie und Eintracht hätte machen wollen, hätte Er nicht den einen klein und den anderen groß, den einen schön und den anderen hässlich, den einen reich und den anderen arm, den einen vernünftig und den anderen töricht und den einen klug und den anderen dumm erschaffen. Aber Er hat die Menschen verschiedenartig erschaffen, um sie zu prüfen, denn durch die Prüfung gehorchen sie, und durch den Gehorsam werden sie glücklich. Er hat sie geschieden, um sie zu vereinen, und Er wollte sie einen im Gehorsam, damit sie in der Belohnung gleich seien. Gelob sei Allah! Wie schön ist diese Prüfung! Wie angemessen und weise ist das, was Er gemacht, und wie vollkommen ist das, was Er geplant hat!

Wenn die Menschen alle die Schande des Weberhandwerks verabscheuen würden, müssten wir nackt bleiben; wenn sie alle zusammen die harte Arbeit des Maurers verachten würden, müssten wir unter freiem Himmel wohnen; wenn sie vom Ackerbau nichts wissen wollten, würde die Nahrung zu Ende gehen und die Grundlage des Lebensunterhalts schwinden. Er hat sie ohne Zwang unterworfen und ihnen ohne Forderung verschiedene Neigungen gegeben. Wenn die Veranlagungen und Beweggründe der Menschen nicht verschieden wären, würden sie von den Dingen nur das Beste, von den Ländern nur die ohne Gegensätze und von den Städten nur die in der Mitte liegenden wählen. Unter diesen Umständen würden sie um die Erlangung der mittleren Zone miteinander kämpfen und sich um die hochgelegenen Länder streiten, so dass das Land sich nicht alle zu fassen vermöchte und unter ihnen kein Friede zustande käme […]

Wenn nicht die Neigungen unterschiedlich wären, würden sie einander ein und dasselbe Land, die gleichen Namen und dieselbe kunja streitig machen. In Wirklichkeit aber verfallen sie bei der Wahl der verschiedenen Dinge, wie man sehen kann, auf hässliche Namen und abscheuliche Beinamen, da ihnen ja alle Namen zur Verfügung stehen, wie ihnen auch alle Berufe erlaubt sind, die Geschäfte ihnen offen stehen und sie in ihrer Lebensart freie Hand haben. All dies ist aber nur frei nach außen hin, während es im Inneren bereits verteilt ist, selbst wenn sie weder die vom Weisen vorbereitete Planung noch den Vorteil, den sie einschließt, erkennen. Lob sei dem, der in dem einen den Wunsch erwachen lässt, seinen Sohn Muhammad, in dem anderen, ihn Shaitan (Satan) zu nennen und der dem einen eingibt, für seinen Sohn den Namen Abdallah den anderen, für ihn den Namen Khimar (Esel) zu wählen, denn wenn die Menschen bei der Wahl der Namen in ihren Neigungen nicht verschieden wären und es möglich wäre, dass sie sich alle auf ein und dasselbe einigten, gäbe es keine unterscheidenden Merkmale mehr und würden die gegenseitigen Beziehungen erschwert […]

Ich will dir nun den Sinn ihrer Verschiedenheit und Übereinstimmung erläutern (und darlegen,) dass Allah in einigen Fällen nur die Unterschiede zwischen ihnen geschaffen hat, um das Wohl der Menschen zu mehren und die Echtheit ihrer Überlieferungen zu bekunden. Siehst du nicht, dass niemals jemand eine Ware um einen dirham verkauft, wenn er nicht der Ansicht ist, dass jener dirham für ihn wertvoller sei als seine Ware? Und niemals kauft jemand eine Ware um einen dirham, wenn er nicht der Ansicht ist, dass jene Ware für ihn wertvoller sei als sein dirham. Wenn der Verkäufer seine Ware mit den gleichen Augen sähe wie der Käufer und der Käufer den dirham mit den gleichen Augen sähe wie der Verkäufer, würden sie sich niemals über einen Verkauf und Kauf einigen, und ies wäre die Ursache zu völligem Verfall und totalem Ruin.

Gelob sei Allah, der uns das lieben lässt, was in den Händen unseres Nächsten ist, und der unsere Nächsten lieben lässt, was in unseren Händen ist, damit der Handel zustande kommt, der einen gegenseitigen Nutzen mit sich bringt, welcher wiederum das Zusammenleben ermöglicht […]»

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Über Jens Yahya Ranft

Jens Yahya Ranft, Jahrgang 1975, verheiratet, 3 Kinder, Geschäftsführer und Prokurist in einem kleinen deutsch-arabischen Unternehmen. Urheber dieses Blogs. Liest und publiziert vor allem in den Bereichen Staats- und Religionsgeschichte, (Sozio-)Ökonomie, politische Philosophie und Soziologie.

15 Gedanken zu „Die allgemeine Ungleichheit der Menschen als Segen für Arbeit, Wert und Handel

  1. Ich finde es lustig, das du keinen Koranvers und keinen Hadith zitieren kannst, sondern stattdessen irgendwelche kapitalistischen Kuffar zitierst (der übrigens durch und durch aus Gier und mangelnder Empathie das vertritt, was er vertritt), um deinen Standpunkt zu untermaueren.

    Und dann irgendeinen Literaten aus dem Mittelalter.

    Logisch, denn du wirst nichts im Koran und der Sunnah finden, der so etwas hergibt.
    Und klassische Gelehrte zitierst du auch nicht.

    Weißt du eigentlich, was sich aus deinem Geschreibsel ergibt?

    Das man nichts an der Lage ändern sollte, wenn alle studieren, wer fährt dann noch Taxi?

    Und hör bitte auf, VWLer zu zitieren, deren Grundverständnis der Realität läuft Allahs Religion in vielen Teilen entgegen.

    Du zitierst Leute, die den Zins als etwas Gutes betrachten.

    Und dieses Denksystem zieht sich wie ein roter Faden durch all seine Aussagen.

    Du bist echt der erste, der auf Grundlage von Kuffarprofessoren islamische Prinzipien ableiten will.

    Widerlich.

    1. Die Kunst des Lesens besteht darin, das Falsche von Richtigen zu trennen. Wer wie Sie, nichts von sogenannten „kapitalistischen Kuffar“ und „Kuffarprofessoren“ liest und nimmt, der soll bitte so kosequent sein und die edlen Finger vom PC, vom Automobil, vom Smartphone, vom TV, vom Radio und allen anderen Errungenschaften des bösen Westens und seiner Zivilisation lassen.

      Wenn ein Ökonomie(kuffar)professor die Wichtigkeit von Gold- und Silberwährungen hervorhebt, das Depositum irregulare (al-Amaana) preist, die Unantastbarkeit des privaten Eigentums bestätigt, dann nehme ich das als gute und wahre Erkenntnisse an, auch wenn er in anderen Bereichen seines Faches irriges (wie Zinsgeschäfte) verlautbaren lässt.

      Genau so sind auch die frühen Muslime mit dem Wissen aus Rom, Persien und Indien umgegangen, das maßgeblich mit verantwortlich war für die Blüte der Zivilisation im goldenen Zeitalter des Islams. Die Lage der Muslime ist vollkommen zu Recht so erniedrigt wie derzeit. So lange „Kuffar“-Schreier wie Sie die weltlichen Wissenschaften ablehnen, nur weil sie in heutiger Zeit vor allem durch Nichtmuslime kultiviert werden, so lange werden wir auch in dieser Dunya nichts zustande bringen können.

      Ihr Vorwurf, ich würde auf der Grundlage von „Kuffarprofessoren“ (was für ein kindischer Ausdruck) islamische Prinzipien ableiten, ist infam und zeugt letztendlich nur von Ihrer Unfähigkeit meine Texte zu verstehen.

  2. Islamische Prinzipien ableiten auf Grundlage der Gedanken der Feinde Allahs.

    (Feinde Allahs? Allah erklärt denjenigen den Krieg, der Zins nimmt)

    Und jetzt frage doch mal diesen Professor, was er von Zinsen hält 😉

    Was sagte noch mal Adam Smith zu Bauern? Ein Tier auf zwei Beinen.

    Und was war Uwais Al Qarani? Bei Allah höher (?) angesehen als Umar und Ali.

    Und Umar war ein armer Hirte.

    Adam Smith über Uwais: Ein Tier auf zwei Beinen.

    Und Adam Smith —>Prophet der VWLer, inklusive dieses von dir zitierten Profs.

    Haste ja ne tolle Liste von Personen, die dein Denken beeinflussen.

    Wer Menschen zu Rat zieht, die von Allah gehasst werden, hat ein Problem.

    Ich rate dir, den menschenfeindlichen, sozialdarwinistischen Wirtschaftsliberalismus a la Manschesterkapitalismus loszuwerden und den islamischen Weg des Wirtschaftens anzuschauen.

    1. Ich zitiere hier in aller Kürze einen weiteren Prof.
      Allerdings keinen von Ihnen sogenannten „Kuffarprofessor“, sondern Prof. Dr. Abdul Azim Islahi, einen indischstämmigen Professor an der Fakultät für Ökonomie an der King Abdulaziz Universität in Jeddah. Eine anerkannte Autorität auf seinem Gebiet mit zahlreichen Gastprofessuren weltweit.

      Es sollte ein für alle Mal klargestellt werden, dass der Islam nicht offenbart wurde um die Formen wirtschaftlichen Handelns oder wirtschaftlicher Beziehungen zu erneuern – dies bleibt der Sitte, dem menschlichen Einfallsreichtum und seiner Fähigkeit überlassen, aus Erfahrungen zu lernen. Genau in diesem Kontext ist vom Propheten – Allah segne ihn und schenke ihm Heil – überliefert, dass er zu seinen Gefährten sagte:

      «Ihr wisst über eure eigenen weltlichen Angelegenheiten am besten Bescheid, aber was eure religiösen Fragen angeht, so wurden sie an mich delegiert.»

      Es gibt keinen „islamischen Weg des Wirtschaftens“, sondern lediglich einige klare Verbote und Gebote auf dem Weg des Wirtschaftens. Von Prof Dr Islahi wissen wir auch, das z.B. Imam al-Ghazali in seinem Ihya vieles von dem vorausnahm, was später Smith so berühmt machen sollte.

      Ihr Ratschlag in allen Ehren, aber ich vermute an dieser Stelle (und bei fast allen anderen Kommentaren von Ihnen auf meinem Blog) eine Unsachlichkeit, die auf einer expliziten Antipathie gegen meine Person beruht. Ich kann Sie also nicht wirklich ernst nehmen.

      Wenn Sie Ihren Beiträgen ein wenig mehr Sachlichkeit gönnen würden, die Emotionen zügeln könnten und stattdessen mit denen von Ihnen so häufig geforderten Beweisen aus Quran und Sunnah zu glänzen in der Lage wären, könnte ein Austausch mit Ihnen sicherlich nützlicher und interessanter sein.

      1. Schau mal:

        Hat der Prophet sas zu Mitgefühl und Unterstützung der Mitmuslime aufgerufen?
        Ja.

        Unzählige Ahadith diesbezüglich, die von den Gefahren und den Belohnungen erzählen, die mit dem falschen bzw. richtigen Umgang mit den Menschen einhergehen.

        Wenn ich nun Unternehmer bin und meinen Profit maximieren will, das aber nur über Mitarbeiterentlassungen geht, dann habe ich das, was man in der VWL einen Interessenkonflikt nennt.

        Und da der Islam die letzte Religion ist, die dem Vergänglichen einen Vorrang gibt gegenüber dem Bedürfnis eines Moslems gibt, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, hätten wir hier einen Fall, wo man eben nicht so wirtschaften kann, wie man es sonst tun würde.

        Nach diesem Prinzip ergeben sich viele Vorfälle, wo ein vorbildlicher Moslem anders handelt als sein der Gier verfallenen Zeitgenosse.

        Und der Prophet sas bezog sich in dem obigen Ahadith (Ihr kennt die weltlichen Dinge besser…) nicht explizit auf Geld, sondern auf alle mögliche (Wie baut man eine Straße, wie bestellt man ein Feld).

        Wann lernst du endlich, nicht von Allgemeinen ungehemmt auf das Spezielle zu schließen, vor allem bei einem Thema wie Wirtschaft, wo menschliche Existenzen regelmäßig auf dem Spiel stehen?

        Und zu dem Kuffarprofessoren: Wieder einmal bist du es, der nicht (zwischen den Zeilen) lesen kann:

        Bei materiellen Dingen wie Autos etc. handelt es sich um Gegenstände, die nicht mit dem Geistigen zu tun haben.

        Fragen zum Umgang mit Menschen sehr wohl…

        Während man also bei materiellen Dingen weitgehend mit Nichtmuslimen Austausch betreiben kann…. Halten wir uns bei geistigen Angelegenheiten zurück.

        Warum? Weil diese Menschen ganze andere Grundannahmen haben, was das Leben, seinen Sinn, die Moral etc. angeht.

        Viele diese Annahmen sind islamisch betrachtet falsch und falsche Annahmen führen zu falschen Ergebnissen.

        Wenn du also nicht gerade eine islamische Bestätigung für das Gefasel diser Professoren lieferen kannst (Literat xy aus dem 15. Jhdt. zählt nicht, ehe sowas wie der Quran und Ahadithwerke), bleibe ich dabei, dich als merkwürdig darzustellen.

        Weil jeder merkwürdig ist, der nicht mit Quran und Sunnah, sondern oft mit christlichen und atheitisch-liberalitischen Denkern ableiten will, was islamisch sinnvoll ist.

        Nur deine unterschwellige, vielen Wahabbiten innewohnende Arroganz hält dich davon ab, auch nur einmal deine Position zu überdenken.

        Ach ja: Deine Kommentare sind durchflochten von logischen Fehlannahmen, aber das ist ein anderes Thema

  3. Wie gesagt: Kein Hadith, kein Koranvers.

    Aber Zinsbefürwortende Kuffar.

    Du solltest wirklich lernen, wie Muslime ihre Ansichten untermaueren.

    Die Folgen aus dieser Arbeitsweise sind fatal.

  4. “Es gibt keinen „islamischen Weg des Wirtschaftens“, sondern lediglich einige klare Verbote und Gebote auf dem Weg des Wirtschaftens“

    Es gibt im Islam keine Trennung zwischen „beliebiges Thema“ und “beliebiges Thema“.
    Der rote Faden des Guten zieht sich zwangsläufig durch alles hindurch.
    Wenn bei den Menschenfressern des Manchesterkapitalismus der Profit die Maxime allen Handelns war, dann ist es im Islam die Formung des bestmöglichen Charakters.

    Daraus ergeben sich zwangsläufig Ideen und Überzeugungen, die regelmäßig in Konflikt geraten mit dem, was die von dir zitierten Professoren so für das Gute halten.

    Ist das so schwer zu verstehen?

    ——>Jemand zahlt seine Schulden nicht, weil er nicht an Geld kommt.
    Weißt du, was westliche Denker empfehlen?

    Pfändungen und im schlimmsten Fall Knast.

    Und was sagt Allah:

    Und wenn (unter den Schuldnern, die Kapital zurückzahlen müssen) einer ist, der sich in Bedrängnis befindet, dann sei (ihm) Aufschub (gewährt), bis er Erleichterung gefunden hat! Es ist aber besser für euch, ihr gebt (dem, der in Bedrängnis ist) Almosen (indem ihr auf die Rückzahlung überhaupt verzichtet). (2,280)

    Und nichts ist den kapitalistischen Denkern so zu wider wie der Gedanken an Wohltaten, die ins eigene Geld gehen.

    Die schlagen viel mehr Zinsen drauf und empfehlen es allen, das gleiche zu tun.

    Und wie sehr Allah Zinssoldaten (Von Adam Smith bis zu Calvin) hasst, kann man nur erahnen.

    Und du warst offenbar 30 Jahre lang diesen Gedanken ausgesetzt und versuchst nun um 3 Ecken deine Sozialisierung beizubehalten und findest aber nur schwer islamische Quellen als Unterstützung, vor allem explizite.

    Geh doch mal zu einer Bank, wo jede Fassade auf Grundlage der Schriften von Professoren der Ökonomie aufgebaut ist und bitte um Schuldenerlass.

    Die lesen dir die Zinsbibel in all seinen Facetten vor und sage eiskalt, was es sie interessiere, das du in den Abgrund fallen wirst …

    Man merkt dir förmlich an, dass deine liberale Sozialisierung, die dich immerhin bis zu deinem 30. Lebensjahr getroffen hat, nicht losgelassen hat.

    Und Liberale sind nichts anderes als geschminkte Egoisten hoch 10.

    Jeder Ansatz von Gemeinschaft und Aufopferung löst bei denen Erbrechen aus …

  5. Deine Fixierung auf Eigentum (unabhängig davon, ob es islamisch komplett richtig ist oder nicht) ist echt ekelhaft.

    Es lässt sich nicht leugnen, der der Islam Eigentum als Mittel zum Zweck und nicht als Zweck selbst betrachtet.

    Zweck ist vielmehr, viel Taqwa und viele Wohltaten anzuhäufen.

    Das ist der Grund, warum man weder in Quran, noch in den Ahadith, noch in Freitagspredigten, noch in den Werken der üblichen Gelehrten besonders viel zum Thema Eigentum in dem Sinne findet, wie toll er doch ist und wie viel man davon haben sollte, haben darf und wer es wegnehmen darf und wer nicht (Steuern etc.)

    Die Menschen sind nicht dumm, die setzen die Prioritäten halt so, wie sie meinen, dass Allah sie setzt.

    Und eine solche Leidenschaft fürs Geldverdienen, wie sie in deinen Artikeln zum Ausdruck kommt, hat offenbar keine hohe Priorität.

    Da kommt doch der Verdacht auf, dass die in jedem Menschen innewohnende Neigung zu Besitztümern deine Denkrichtung mehr beeinflusst, als es dir lieb wäre.

    Man redet nicht ständig über Autos, wenn man sie nicht liebt …

    1. Ihr Verständnis von Ökonomie und dem, was Sie als „Kapitalismus“ verstehen, weist stark auf eine kommunistische Sozialisierung hin. Ich würde es auf die Distanz hin als einen frühkindlichen DDR-Schaden diagnostizieren.

      Lernen Sie den Islam und verschonen Sie mich mit Ihrer dunkelroten Propaganda. Und vor allem : Hören Sie auf den Islam mit Ihrer linken Gesinnung zu beschmutzen.

      Ein Unternehmer, der Mitarbeiter kündigen möchte, der hat im Rahmen der Verträge, die er mit seinen Mitarbeitern abgeschlossen hat, das absolute Recht dazu, ebenso wie jeder Arbeitnehmer das Recht auf Kündigung des Arbeitsverhältnisses hat. Der Islam schätzt den Vertrag sehr hoch, nur dem Sklaven wird das Recht abgesprochen, sein Arbeitsverhältnis zu beenden.

      Auch Ihr Versuch, dem „Kapitalisten“ per se einen schlechten Charakter und eine Abneigung gegen freiwillige Wohlfahrt anzudichten, ist nichts anderes als die kommunistische Verunglimpfung des freien Unternehmers. Ihr Hochmut übersteigt die angebliche Arroganz der von Ihnen genannten Wahhabiten bei weitem. Schon allein Ihr Vorwurf, ich hätte meine Position nicht ein einziges Mal überdacht, grenzt an Größenwahn, wenn nicht sogar an Selbstvergottung, wenn man bedenkt, dass Sie für dieses Wissen zumindest ein Wächter über mein Denken sein müssten.

      Ich war übrigens bis zu meinem 30. Lebensjahr mitnichten „liberal sozialisiert“, sondern bin kurz vor meiner Konversion Mitglied in der DKP gewesen. Deshalb kenne ich Ideologen wie Sie aus dem Effeff. Schade nur, dass Sie es nicht geschafft haben, Ihre alte Sozialisierung abzulegen.

      1. Ich bin Moslem aus der Südosttürkei und gerade mal Mitte 20. Ich bin weder Marxist, noch Kapitalist. War nie in einer Partei und hab mich nie für Marx, dem elenden Atheisten und seinen linken Träumern interessiert.
        Noch mehr aber hasse ich die Geldanbeter, wo man nach 2 Sekunden merkt, dass hinter allem Gefasel die nackte Habsucht steht.

        Ich halte den freien Handel für super.

        Sie hingegen könnten das Sprachohr der FDP sein mit Ihren Positionen.

        Von wegen ein Unternehmer kann kündigen, wie wer will.

        Darum geht es doch gar nicht: Um sich eine dritte Villa auf Mallorca zu kaufen und deshalb jemanden zu kündigen, umso entsprechende Bilanzresultate zu haben ist unislamisch.

        Wer hier von Recht auf Entlassen faselt, versteckt sich hinter allgemeinen Prinzipien, um seinem Nafs nicht das Leben schwer zu machen.

        Ich kann Linke und Kommunisten nicht ausstehen, ja sogar Steuersätze von über 10% sind kritisch.

        Aber ich weiß, dass herkömmliche Kapitalisten das aus anderen Gründen tun als ich: Gier, Gier, Gier.

        Mein VWL-Prof hat gleich bei der ersten Vorlesung gesagt: Moral…tja… Moral ist da nicht viel mehr (es ging um die Grundmotivation kapitalistischer Bestrebungen)

        Und der hatte wohl auch kein großes Problem damit.

        “Wehe jedem Stichler und Nörgler,
        der Besitz zusammenträgt und ihn zählt und immer wieder zählt,
        wobei er meint, daß sein Besitz ihn ewig leben ließe!“

        Ist das auch kommunistisch? Hier wird ganz allgemein der Kapitalist kritisiert.

        Stammt aber aus dem Quran…huch, und jetzt?

        Könnte ich also nichts anderes getan haben, als diesen Vers mit anderen Worten wiedergegeben zu haben?

        Und ist es nicht so, dass obiger Vers auf 99% aller nichtgläubigen Muslime und nicht islamischen Ökonomen zutrifft?

        Genug, es ist nicht vom Islam, zu viel zu reden. Hab mich nur abreagiert.

        Nur ein Verblendeter übersieht, in welchem Dimensionen sich der Schaden bewegt, der durch gottlose Banken, Regierungen etc. verursacht wird, die aus Geld- und Machtger handeln.

        Der islamische Kapitalismus ist was anderes und wird zwangsweise durch zahlreiche Moralcodes bestimmt.

        Aber Wahabbiten liegen wohl nicht nur in Sachen Tauhid jenseits der Mehrheitsmeinung:

        Abweichen, Aus der Reihe tanzen ist bei euch wohl Programm.

  6. “Ihr Verständnis von Ökonomie und dem, was Sie als „Kapitalismus“ verstehen, weist stark auf eine kommunistische Sozialisierung hin. Ich würde es auf die Distanz hin als einen frühkindlichen DDR-Schaden diagnostizieren.“

    Alles, was ich gesagt habe, habe ich auf Grundlage dessen gesagt, was ich im Heiligen Buch und in Ahadith gelesen habe.
    Ich habe dieses Verständnis durch viele andere Muslime aller Rechtsschulen bestätigt bekommen.
    Wenn du also den Islam bzw. eine der Hauptauslegungen des Islams (böser schnöder Mammon, Loblied auf die Armen) als kommunistisch siehst, dann tue das.

    ————————–>

    “Setzt euch nicht mit den Toten zusammen. Wer sind die Toten, oh Prophet? Die Reichen“

    “Wenn die Reichen sehen würden, welche Belohnung die Armen bekommen, werden sie sich wünschen, man hätte ihre Haut zerschnitten“

    Kommunistisch?

    “Die Armen betreten das Paradies 500 Jahre vorher“

    Kommunitisch?

    Setzt euch nicht mit den Toten zusammen. Wer sind die Toten, oh Prophet? Die Reichen“

    Kommunistisch? Weißt du eigentlich, was du redest? Ach, der Prophet meinte ungläubige Kapitalisten?

    Habe ich irgendwo gläubige Kapitalisten kritisiert?

    Die Luft wird eng für dich.

    1. Als hätte man einen Hippie-Sufi mit einem Jungsalafisten gekreuzt.

      Aussagen des Propheten (?) -sallAllahu alayhi wa sallam- ohne Quelle und Klassifikation posten und diese aus eigenem Gutdünken als Beweis für eine eigene Fatwa heranziehen. Wissen Sie nicht, dass es zu allen Ahadith al-Ahkam immer auch einen Sharh gibt, der zu berücksichtigen ist?

      Dem Sharh zum Prophetenwort “Die Armen betreten das Paradies 500 Jahre vorher“ (oder so ähnlich) durfte ich übrigens vor einigen Jahren höchstselbst lauschen. Der Grund, weshalb die Armen das Paradies vor den Reichen betreten werden, ist nicht etwa ein zuvoriger Akt der Bestrafung für den Reichen, sondern lediglich eine längere Abrechnungszeit, da der Reiche für all seinen Wohlstand (Einnahmen als auch Ausgaben) Rechenschaft ablegen muss. Je mehr Wohlstand also erwirtschaftet und ausgegeben wurde, desto länger dauert auch der Tag der Abrechnung. Aber das Paradies wird er ebenso ohne zuvorige Bestrafung in Jahannam betreten können, wie der Arme.

      Die Luft wird längst nicht eng für mich. Ich fühle mich angesichts des niedrigen Niveaus eher gelangweilt. Unwissende, wie wir beide es sind, sollten uns nicht anmaßen, allein mit Beweisen aus Quran und Sunnah Urteile sprechen zu können. Ich lege bei meinen Darlegungen eher Wert auf die Aussagen von anerkannten Autoritäten der Islamischen Wissenschaften, die nicht nur 3-4 Überlieferungen (ohne Quelle und Klassifikation) in den Ring werfen, sondern ganze Hadith-Werke mit abertausenden Überlieferungen studiert haben und im Fiqh die ausreichende Stärke erlangt haben, um daraus Urteile ableiten zu können.

      Bei al-Jumhur al-Fuqaha ist beides, also weder Reichtum noch Armut zu verurteilen. Es obliegt jedem Muslim, ob er freiwillig arm leben möchte (natürlich nur soweit seine Pflichten erfüllen kann) oder ob er sich anstrengen will Wohlstand und Reichtum zu erlangen. Die Gelehrten unterschieden sich nur in der Meinung, was besser von beidem ist.

      Hierzu habe ich bereits einige Beiträge auf meinen Blog veröffentlicht. Hier einige Beispiele:

      http://www.al-adala.de/Neu/?p=1174
      http://www.al-adala.de/Neu/?p=637
      http://www.al-adala.de/Neu/?p=630

      http://www.blog.al-adala.de/?p=1477
      http://www.blog.al-adala.de/?p=1483

      Auch mein gestriger Beitrag http://www.al-adala.de/Neu/?p=2236 liefert einen guten Einblick in die Notwendigkeit von verschiedenen Entwürfen bezüglich des finanziellen Lebensstils. Imam al-Ghazali geht sogar soweit zu behaupten, dass die Menschen zugrunde gehen würden, wenn nicht einige von ihnen durch ihr Profitstreben geleitet wären.

      In Zukunft – und da bitte ich um Ihr Verständnis – werde ich Kommentare von Ihnen nur noch freischalten, wenn sie ohne persönliche Angriffe/Respektlosigkeiten auskommen und mit anständigen Belegen und Gelehrtenaussagen (mit Quelle) garniert sind. Dieser kindische Stil, wie er bisher von Ihnen favorisiert wurde, entspricht nicht meinem Gusto.

  7. “Auch Ihr Versuch, dem „Kapitalisten“ per se einen schlechten Charakter und eine Abneigung gegen freiwillige Wohlfahrt anzudichten, ist nichts anderes als die kommunistische Verunglimpfung des freien Unternehmers.“

    Das meinte ich, wenn ich davon sprach, dass die Luft argumentationstechnisch eng wird für dich.
    War der Prophet sas etwa “links“?

    „Those who are rich in this world would have little reward in the Hereafter except those who spend their money here and there (in Allah’s Cause), and they are few(!!!) in number.“

    http://www.searchtruth.com/searchHadith.php?keyword=rich&book=&translator=1&search=1&search_word=exact&start=10&records_display=10

    Hier sagt unser Prophet sas klipp und klar, dass es nur wenige Reiche gibt, die im Sinne Allahs handeln, was ihr Vermögen angeht.
    Deshalb werden Sie im Jenseits wegen dieses Verhaltens bestraft in der Form, dass sie wenig Belohnung erhalten.

    Hat der Prophet also auch den freien Unternehmer verunglimpft? (Der in über 90% der Fälle seiner Gier verfallen ist und Allah und die Armen vergessen hat?)

    Im selben Hadith heißt es außerdem:

    “I would not like to have this mountain turned into gold for me unless nothing of it, not even a single Dinar remains of it with me for more than three days (i.e. I will spend all of it in Allah’s Cause)“

    Ich habe nicht den Eindruck, dass du, Herr Raft, einen Berg Gold innerhalb drei Tage spenden würdest oder den Menschen empfehlen würdest, es zu tun. (Schaut man sich deine Artikel an, die Profit und Eigentum “hochstellen“.)

    War der Prophet also auch links, weil er dazu aufrief, große Vermögen den Armen etc. zu schenken? Astaghfirullah.

    Let’s move on:
    _______________________________________________________________________
    Was soll man spenden? Die Linken sagen 50+X % (In Form von Steuern)

    Was sagt der Islam?

    Den Überschuss:

    “And they ask you what they ought to spend. Say: That which is beyond your needs. Thus Allah makes clear to you his laws in order that you may give thought.”

    (Sure 2, Vers 219)

    “Den Überschuss“, heißt es in deutschen Übersetzungen.

    Also ich komme auf 3.000 netto, um gut leben zu können. Verdiene ich also 100.000 im Monat, bleibt nach den Worten Allahs nicht viel für mich 😉 (Ausgenommen: man spart für Investitionen im islamischen Sinne)
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    Narrated Abu Huraira : The Prophet said, „Every day two angels come down from Heaven and one of them says, ‚O Allah! Compensate every person who spends in Your Cause,‘ and the other (angel) says, ‚O Allah! Destroy every miser.‘ “

    http://www.searchtruth.com/searchHadith.php?keyword=destroy+every&translator=1&search=1&book=&start=0&records_display=10&search_word=exact

    Wieder ein Loblied auf die Großzügigen und eine harsche Drohung an die Geizigen (Also wieder ein Großteil der Reichen)
    _________________________________________

    Wenn einer das Feld des Jenseits bestellen möchte, lassen wir ihm dabei noch mehr (an jenseitigen Gütern) zukommen (als er an sich zu erwarten hätte). Wenn aber einer das Feld des Diesseits bestellen möchte, geben wir ihm (etwas) vom Diesseits, während er am Jenseits keinen Anteil hat.

    Hier wird gesagt, dass Reichtum ohne entsprechende Taten wertlos ist.

    Man muss, um im Jenseits zu gewinnen, sein Blickfeld darauf ausrichten, möglichst viel Gutes mit seinem Geld zu tun. Die Motivation, für sich selbst Vermögen anzuhäufen, um es privat zu konsumieren, wird zwangsläufig sehr gering werden.

    Der optimale Profit im Jenseits wäre also logischerweise jeden Penny, den man nicht dringend braucht, entsprechend auszugeben (Moscheen reparieren, Waisen versorgen usw. usf.)

    Nenn mich also weiterhin links oder sonst was, ich gebe nur mein Verständnis obiger Stellen wieder und ich habe keine Gruppe gesehen, die es so sehr verabscheut zu teilen wie sog. Wirtschaftsliberale.

    Daher meine Abneigung gegen diese Leute.

    1. Es ist also der Geiz, der den Muslim ins Verderben bringt, und nicht sein Reichtum. Ich werde in schaa Allah später noch einiges dazu hier im Kommentarbereich schreiben.
      Könnten Sie ggf einige Gelehrte zitieren, die Ihre genannten Überlieferungen erklären und in einen Handlungskontext stellen?

  8. Reichtum ist eine feine Sache, aber die Beziehung der meisten Menschen zu Reichtum ist wie die einer Motte zu Licht. Die meisten verbrennen sich dran (Realität beobachten).
    Wer hingegen sich vorbereitet (Jihad an nafs, s. Ghazali), der kann aus Reichtum großen Nutzen ziehen.

    Hier die Einschätzung des Propheten sas zu Gier in Zusammenhang mit dem Streben nach Reichtümern:

    Narrated Anas bin Malik: Allah’s Apostle said, „If adam’s son had a valley full of gold, he would like to have two valleys, for nothing fills his mouth except dust. And Allah forgives him who repents to Him.“

    http://www.searchtruth.com/searchHadith.php?keyword=son+of+adam+gold&translator=1&search=1&book=&start=0&records_display=10&search_word=all

    D.h., dass erst Erde (Dust), also der Tod, seiner Gier ein Ende setzt.

    Diese Worte sind kritisch dahingehend, dass sie dem Streben nach immer mehr, obwohl objektiv mehr als genug verdient wurde, als etwas nicht Sinnvolles betrachten.

    Das Triviale (Triebbefriedigung) füllt das ganze Leben aus und lässt sie abstumpfen für das Sakrale, sei es das Gedenken an Allah und allem, was damit einhergeht, sei es für die Nöte der Armen, die teils unvorstellbares Elend erleben müssen.
    Das wiederum führt offenbar dazu, dass Allah sich von Ihnen abwendet und sie werden zum Einfallstor für die Satane.

    Ich kann dir aus dem Gedächtnis keine Gelehrten nennen, aber versichere dir, dass dieses Thema ein Evergreen ist in allen möglichen Islamwerken.

    Der Quran selber schreibt doch Sachen wie:

    Der Wettstreit um die Mehrung lenkt euch ab,

    2. Bis ihr die Gräber erreicht.

    3. Nein! ihr werdet es bald erfahren.

    Sure 102.

    Ablenkung ist negativ konnotiert, es unterstellt eine Subjekt, dass sein eigentliches Ziel nicht in der Weise verfolgt, wie es vorgeschrieben ist.

    Allah selbst sagt also ganz allgemein, dass wir vom Jenseitsstreben abgelenkt werden.
    Durch was? Mehrung a.k.a Profitstreben

    “Allah says that all are preoccupied by love of the world, its delights and its adornments, and this distracts you from seeking the Hereafter and desiring it.“

    http://www.qtafsir.com/index.php?option=com_content&task=view&id=1087&Itemid=158

    Ibn Kathir bestätigt also, dass praktisch alle (nur wenige Ausnahmen) nicht mit Reichtum richtig umgehen (können)

    Weiterhin heißt es im Tafsir:

    ((The mutual increase diverts you.)( The Son of Adam says, „My wealth, my wealth.“ But do you get anything (of benefit) from your wealth except for that which you ate and you finished it, or that which you clothed yourself with and you wore it out, or that which you gave as charity and you have spent it)“ Muslim, At-Tirmidhi and An-Nasa’i also recorded this Hadith. Muslim recorded in his Sahih from Abu Hurayrah that the Messenger of Allah said,

    (selbe Quelle wie oben).

    Alles in allem kann man sagen, dass Vermögen aus islamischer Sicht nur dann einen Sinn erfüllt, wenn man damit seine Bedürfnisse und die seiner Familie erfüllt und ansonsten es spendet oder sonst wie nützlich macht.

    Es hat schon seinen Grund, wieso selbst Genies wie Al Ghazali ein Teil ihres Lebens als Sufis lebten. Die zahlreichen Stellen, die das Jenseits “schlecht machen“ können da einen schon auf solche Ideen bringen.

    Und zu guter Letzt ein Hadith qudsi, also direkt von Allah

    Allah, Exalted and Mighty is He, loves of His creation the God-fearing, the pure in the heart, those who are hidden, and those who are innocent, whose face is dusty, whose hair is unkempt, whose stomach is empty, and who, if he asks permission to enter to the rulers, is not granted it, and if he were to ask for a gentle lady in marriage, he would be refused, and when he leaves the world it does not miss him, and if he goes out, his going out is not noticed, and if he falls sick, he is not attended to, and if he dies, he is not accompanied to his grave.“

    They asked him, „O Messenger of Allah, how can we find someone like that?“ He, upon whom be peace and blessings, said, „Uwais al-Qarani is such a one.“

    Uwais war ein armer Hirte, über den sich die Leute lustig machten und auf ihn herabsahen.

    Ähnlich wie man in Europa während des Aufstiegs des Kapitalismus auf die Arbeiter herabsah.

    Jetzt aber wissen wir, wer Allahs Lieblinge sind (sofern {islamisch-}gläubig).

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